In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mithilfe von Karenzphase, Testphase und einer langfristigen Ernährung Ihre Fructoseintoleranz behandeln oder besser gesagt „verbessern“ können, sodass Sie wieder mehr Lebensmittel vertragen können. Außerdem erhalten Sie unten noch einige Tipps zur Fructoseintoleranz Behandlung.
Grundsätzlich beginnt man nach der Diagnose mit einer Fructoseintoleranz Behandlung bestehend aus einer Karenzphase, Testphase und anschließend einer für Sie individuell passenden, langfristigen Ernährung. In der Karenzphase wird auf Fructose möglichst verzichtet. Anschließend kommt es zu einer Testphase, bei der man nun unterschiedliche, fructosehaltige Lebensmitteln auf ihre individuelle Verträglichkeit überprüft. In der letzten Phase wissen Sie bereits, welche Lebensmittel für Sie verträglich sind und sie beginnen mit einer für Sie verträglichen, längerfristigen Ernährung.
Eine Fructoseintoleranz Behandlung ist von zentraler Bedeutung um zum einen abklären zu können, dass keine weiteren Unverträglichkeiten vorliegen und außerdem damit sich die Intoleranz nicht weiter verstärkt.
Erster Schritt in der Fructoseintoleranz Behandlung-So funktioniert die Karenzphase!
In der ersten Phase der Fructoseintoleranz Behandlung achtet man darauf, die

Beschwerden stark zu reduzieren. Um das zu schaffen, sollte in den ersten 2 bis 4 Wochen konsequent auf fructosereiche Lebensmittel, Haushaltszucker und Zuckeralkohole verzichtet werden. Des Weiteren sollten Sie auch sehr ballaststoffreiche Lebensmittel wie etwa Hülsenfrüchte und auch Vollkornprodukte anfangs von Ihren Ernährungsplan streichen. In der Zeit hat unser Darm die Möglichkeit sich ein wenig zu erholen und zu kurieren. Wichtig ist zumindest so lange durchzuhalten, bis Ihre Beschwerden vorüber sind. Sollten Sie während der Fructoseintoleranz Karenzphase versehentlich Fruchtzucker in zu großen Mengen verzehrt haben, sollten Sie am besten die Karenzphase von neuem durchführen um eine ausreichende Regenerationszeit für den Darm zu gewährleisten.
Was soll ich in der Fructoseintoleranz Karenzphase essen?
Oftmals ist es hilfreich, die erste Phase der Karenzphase mit einer Ernährung aus Reis, Hirse, Hafer, Fleisch, Fisch, Eier und naturbelassenen Milchprodukten zu gestalten. Auch sehr fructosearmes Gemüse wie etwa Blattspinat und Mangold ist empfehlenswert. Gut vertragen werden außerdem Gewürze und Nüsse. Als Getränke werden besonders Wasser, Milch und Kräutertee empfohlen.
Achten Sie unbedingt darauf die Zutaten aller Produkte, die Sie in der Karenzphase konsumieren wollen zu kontrollieren. Am besten besprechen Sie die Lebensmittel für die Karenzphase mit ihrem Ernährungsberater. Hilfreich können außerdem noch spezielle Bücher wie beispielsweise „Erste Hilfe nach der Diagnose: Fructoseintoleranz, Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz*“ von Michael Zechmann sein.
Sind Beschwerden in der Fructoseintoleranz Karenzphase normal?
In den ersten Tagen kann es normal sein noch Beschwerden zu haben. Sollten Ihre Beschwerden allerdings nach einigen Tagen immer noch auftreten, so sollten sie durchaus hinterfragen, ob daran nicht vielleicht auch eine weitere Unverträglichkeit oder eine Erkrankung wie Reizdarm / Reizmagen liegen könnte. Wenn ihre Beschwerden aber aufhören, so sind sie wahrscheinlich auf den richtigen Weg mit der Fructoseintoleranz Behandlung.
Karenzphase vorbei! Weitere Schritte zur Fructoseintoleranz Behandlung
Grundsätzlich sollten Sie keinesfalls die Karenzphase über einen zu langen Zeitraum durchführen, denn hiermit erhöhen Sie das Risiko, dass Ihr Darm noch weniger Glut 5 Transportproteine, welche bei Fructoseintoleranz nur zu wenig oder in einer inaktiven Form vorhanden sind, (siehe auch Fructoseintoleranz Ursachen) produziert. Die Folge: Fructosemalabsorption verstärkt sich.
Zudem braucht unser Darm langfristig gesehen auch ausreichende Mikronährstoffe und Ballaststoffe, welche zu einem großen Teil in Gemüse und Obst vorkommen. Deshalb ist der nächste Schritt zur Behandlung der Fructoseintoleranz die Testphase, in der wieder Obst und Gemüse verzehrt wird.
So funktioniert die Testphase
Wenn die Fructoseintoleranz-Karenzphase vorbei ist, so kommt es zu einer Testphase. In diesem Zeitraum beginnt man den Körper langsam wieder Fruchtzucker speziell aus Gemüse und Obst zuzuführen. Somit hat man Möglichkeiten die eigenen Verträglichkeitsgrenzen auszutesten. Wichtig ist, dass man in dieser Zeit nicht mit den Fructosemengen übertreibt. Beispielsweise könnten Sie mit etwas Gurke beginnen. Sollten Sie diese gut vertragen, können Sie sich nach ein paar Tagen zum Paprika, dann zur Tomate, dann zur Aprikose, dann zur Mandarine und sich später vielleicht sogar bis zu ein paar Kirschen oder Trauben steigern. Hier finden Sie eine Liste mit fructosearmen Lebensmittel.
In dieser Zeit ist es besonders wichtig, auf seinen Körper zu hören. Wenn man ein Lebensmittel ausgetestet hat, sollte man den Körper bis zum nächsten Lebensmittel eine Regenerationszeit bieten. Sollten Sie durch ein Lebensmittel Beschwerden bekommen haben, ist es wichtig sich nicht zu ärgern. Nur über eine Testphase lernen Sie Lebensmittel, die für Sie persönlich verträglich sind, kennen.
Um die Fructoseintoleranz behandeln zu können, empfehle ich auch in der Testphase Süßigkeiten, Fruchtsäfte oder Soft Drinks, die viel Fructose enthalten, zu meiden, da diese schnell dazu führen können, dass man ohne es zu wissen, sehr große Mengen Fruchtzucker verzehrt hat.
Tipps für die Testphase bei Fructoseintoleranz
Wenn es bei der Fructoseintoleranz Testphase zu Blähungen kommen sollte, so muss die Ursache nicht zwingend bei der Fructose liegen. Bei vielen Menschen kommt es auch bei zu viel Rohkost zu Flatulenzen. Deshalb kann es auch hilfreich sein die Gemüse oder Obstsorten, die sie testen wollen kurz zu garen, zu blanchieren oder zu kochen.
Zudem hilft es vielen Patienten mit einer Fructoseintoleranz, die fructosehaltigen Speisen erst nach einer Hauptmahlzeit, die ausreichend Eiweiß und Fett enthält, zu verzehren. Somit bleibt die Nahrung nämlich deutlich länger in unserem Verdauungstrakt, wodurch der Fruchtzucker länger die Möglichkeit hat, im Dünndarm aufgenommen zu werden. Wenn Sie beispielsweise planen, Aprikosen in der Testphase auszuprobieren, so könnten Sie daraus ein Kompott zubereiten und nach der Hauptmahlzeit probieren.
Wenn Sie Früchte mit einem starken Ungleichgewicht zwischen Fruchtzucker und Traubenzucker probieren möchten, können Sie das Verhältnis mit Traubenzucker ausgleichen, wodurch die Verträglichkeit gesteigert werden kann.
Was kommt nach der Fructoseintoleranz Testphase?
Wenn Sie die Fructoseintoleranz Testphase gut überstanden haben, können Sie nun in eine lanfristige, fructosearme Ernährung starten, bei der Sie nun wissen, welche Lebensmittel für Sie persönlich am besten verträglich sind. Nun konnten Sie Ihren Körper besser kennenlernen und wissen nun welche Lebensmittel Ihnen gut tun und bei welchen Lebensmitteln Sie (noch) Acht geben müssen. Nach einer Zeit können sich die Verträglichkeitsgrenzen aber durchaus ändern und man sollte immer wieder an seine Grenzen in Bezug auf Fructoseverzehr gehen.
Sie wollen Ihre Fructoseintoleranz behandeln? Weitere Tipps und Tricks
Hier finden Sie noch ein paar weitere Tipps und Tricks zur Fructoseintoleranz Behandlung und den Umgang mit der Intoleranz im Alltag:
- Oftmals fehlt es Betroffenen an gewissen Mikronährstoffen wie beispielsweise Folsäure oder Zink. Diese können im Falle eines Mangels unter Absprache mit einem Arzt supplementiert werden. Hier finden Sie noch weitere Informationen zu Fructoseintoleranz Vitamine und Mineralstoffe.
- Auch eine Darmsanierung mit Beispielsweise Probiotika kann unter Absprache mit einem Arzt eine sinvolle Maßnahme zur Fructoseintoleranz Behandlung sein.
- Wie bereits oben erwähnt können Sie Früchte mit einem schlechten Verhältnis zwischen Glucose und Fructose auch mit Traubenzucker anreichern um die Verträglichkeit zu steigern. (bei Blutzuckerproblemen aufpassen)
- Sollten Sie im Alltag, z.B. im Urlaub oder im Büro manchmal keine Zeit haben, etwas für Sie verträgliches zu kochen, so kann auch eine Enzymtablette helfen. Das Enzym Xylose Isomerase bewirkt in unserem Körper nämlich, dass Fructose zu Glucose umgewandelt wird, wodurch nicht nur weniger Fructose von unserem Körper aufgenommen werden muss, sondern auch ein besseres Fructose-Glucose-Verhältnis geschaffen wird. Damit können Sie auch hin und wieder eine Ausnahme machen.
- Unterstützend zur Behandlung einer Fructoseintoleranz sollten Sie auch auf Stress achten. Viele Menschen essen unter Stress zu schnell und teilweise unüberlegt.
Hat Ihnen der Beitrag zur Fructoseintoleranz Behandlung mittels Karenzphase, Testphase und langfristige Ernährung gefallen? Gerne können Sie auch ein Kommentar und ihre Tipps um eine Fructosemalabsorpiton zu behandeln hinterlassen.